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Bonne visite!
Das Berner Münster zählt zu den grössten und wichtigsten spätmittelalterlichen Kirchen der Schweiz. Bekannt ist das Bauwerk auch für die ikonische Darstellung des Jüngsten Gerichts am Portal.
Der Bau wurde im Jahre 1421 begonnen und aufgrund von mehreren Unterbrüchen sowie wechselnden Bauherren erst im Jahr 1575 fertiggestellt. Während der Bauzeit wurde 1528 an der Berner Disputation die Reformation beschlossen, infolge dessen alle Altäre sowie Heiligenbilder entfernt wurden. Das schnell wachsende und politisch eigenständige Bern war bestrebt, auch die kirchlichen Angelegenheiten selber zu koordinieren. Deshalb war die Stadt sowohl Bauherrin als auch wichtigste Geldgeberin des Münsters. So spiegelt die Baugeschichte des Berner Münsters die religiösen und politischen Entwicklungen, aber auch die wirtschaftlichen Verhältnisse der Stadt wider.
Das Berner Münster wurde 1983 in das UNESCO-Verzeichnis der Weltkulturgüter aufgenommen und hat noch heute eine zentrale städtebauliche Bedeutung. Zunehmend scheint in der Aussensicht die kunsthistorische Bedeutung die religiöse Bedeutung zu überlagern.
Das Münster wird von der ansässigen kleinen, aber lebendigen Gemeinde mit Gottesdiensten und weiteren Anlässen bespielt. Andererseits lockt das Münster vor allem Turmbesucher- und Touristinnen und Touristen an, oder es fungiert als Kulisse für Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen. Organist und Orgelbauer Daniel Glaus lancierte beispielsweise das internationale Sommerfestival „Abendmusiken“, das regelmässig im Münster stattfindet.
Nationale Feiern wie jene zum Jubiläum 500 Jahre Reformation, aber auch die diversen Führungen– vom ängstlichen „Hasefritz“ bis zu den gefürchteten „Challenfängern“, monsterhaften Sandsteinskulpturen am Turm – verbinden die Religionsgeschichte mit der Baukultur.
Im „höchst gelegenen Büro von Bern“ wirkt noch immer eine Turmwartin, die heute als Auskunftsperson und stellvertretende Sigristin waltet. Zudem beherbergt das Münster einen von fünf Taubenschlägen der Stadt, die eingerichtet wurden, um den Taubenbestand in Bern zu regulieren. Die Tauben werden artgerecht gefüttert und brüten auf künstlichen Eiern.
Noch immer werden laufend Restaurationen am Bau durchgeführt. Die Finanzierung und die kulturelle Bedeutung des Bauwerks machen eine enge Zusammenarbeit verschiedenster Akteure nötig. Neben dem Kanton beteiligen sich der Bund, die Einwohner- und Burgergemeinde sowie die Münster- und die Gesamtkirchgemeinde Bern unter dem Dach der Münster-Stiftung.
Unterstützt wird das Berner Münster zudem von einem Förderverein. Dessen Mitglieder haben sich zur Aufgabe gemacht, das Münster als Kulturort im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern.
In luftiger Höhe über Berns Dächern, im Turm der Kirche, finden zudem regelmässig Veranstaltungen zu den Themen Leadership, Ethik und Spiritualität statt. Gemeinsam mit dem Lassalle-Haus sowie den Fachstellen „Kirche im Dialog“ und „Reformierte im Dialog“ werden Führungskräfte zum Austausch über Werte und Sinnfragen eingeladen.
https://www.bern.com/de/detail/das-berner-muenster
https://www.bernermuenster.ch
http://www.bernermuensterstiftung.ch
https://www.ref-500.ch/de/aktuell/weltkirchen-feiern-reformation-bern