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Gute Reise!
Am 23. Februar 1349 wurden alle in der heutigen St.Galler Hinterlauben-Gasse ansässi-gen Jüdinnen und Juden im Zuge eines Pogroms verbrannt. Heute wissen wir von über 10 Plantagen, die samt Sklavinnen und Sklaven mitte des 18. Jahrhunderts in St. Galler Besitz waren.
Dies sind Beispiele für Fakten im Kontext der bedeutendsten und verhängnisvollsten Rassismen der modernen Geschichte: des gegen Menschen afrikanischen Erbes gerichteten Kolonialrassismus und des gegen Jüdinnen und Juden gerichteten Antisemitismus. Diese haben auch in der Schweiz ihre Spuren hinterlassen.
Oft wurde der hauseigene Rassismus kaum wahrgenommen und aus der Geschichtsschreibung ausgeblendet. So begegnet man in der St. Galler Innenstadt bis heute abwertenden Darstellungen nicht-europäischer Kulturen und Nationalitäten oder bizarren Überbleibseln des Konlonialismus, von Völkerschauen und Denkmälern zweifelhafter Persönlichkeiten. Im Auftrag des Kantons St.Gallen entwickelte Hans Fässler Stadtrundgänge, die sich mit diesem schwierigen Erbe auseinandersetzen.
Wenn man darauf achtet, so bleibt der Blick schnell mal an einer fragwürdigen Freske oder einer seltsamen Statue hängen. Was verkörpern sie? Was stellen sie dar? Oftmals zeigen solche Darstellungen, wie Minderheiten und fremde Kulturen in bestimmten Zeiten wahrgenommen wurden.
Rassismus war für Christian Delacampagne “der Hass auf den Anderen, weil er anders ist.” Othering, die Wahrnehmung oder Beschreibung einer Gruppe als “anders”, ist oft mit einer Abwertung derselben und der Aufwertung der Eigengruppe verbunden. So sind im Unterschied zu den Darstellungen
von aufgeklärten, überlegenen Europäerinnen und Europäern aussereuropäische Menschen oft überspitzt rückständig, wild und primitiv dargestellt.
Die Route führt an Orte, an denen in St.Gallen an die Erniedrigung und Verfolgung von "Anderen" erinnert wird. Belege und Indizien dafür finden sich aufgemalt an Hauswänden, geformt an Gebäudeecken, geschrieben auf Strassenschildern oder in Stein gemeisselt. Unkommentiert und selbstverständlich zeugen sie allen zugänglich und von allen wahrnehmbar von rassistischen Vorstellungen aus der Vergangenheit.
Inwieweit beeinflussen diese Artefakte die Meinungen und das Bewusstsein der heutigen Gesellschaft? Wie verbreitet sind rassistische Ansichten heute noch? Der Historiker Hans Fässler setzt sich ein für die Aufarbeitung von Sklaverei, Kolonialismus und Rassismus in der Schweiz. Er geht davon aus, dass nur, wenn man weiss, was wirklich passiert ist und sich damit auseinandersetzt, man Rassismus und Diskriminierung in der Gegenwart erfolgreich entgegenwirken kann.
Der Stadtrundgang möchte damit dazu anregen, hinter die «Fassaden» stereotyper Darstellungen zu blicken – nicht nur von früher, sondern aus der Aktualität nach ihrer gesellschaftlichen Funktion zu fragen. Wie wirkt die Geschichte im heutigen Alltagsrassismus weiter?
„Ihre Ausführungen waren sehr fundiert und informativ. Führungen wie Ihre sind immer Ansporn, mit offeneren Augen durch die Welt zu gehen. Dieses Ziel haben Sie bei meinem Sohn und mir bestens erreicht.“
Fässler, Hans (2020): Stadtführungen St. Gallen: https://louverture.ch/stadtfuehrungen/ (26.08.2020).
Kanton St. Gallen, Amt für Soziales (2019): St.Galler Stadtrundgang «Auf den Spuren von Rassismus»:
https://www.sg.ch/gesundheit-soziales/soziales/integration/schutz-vor-diskriminierung/stadtrundgaenge-auf-den-spuren-von-rassismus/_jcr_content/Par/sgch_downloadlist/DownloadListPar/sgch_download_930904376.ocFile/Brosch%C3%BCre%20Stadtrundgang.pdf (26.08.2020).
Kanton St. Gallen, Amt für Soziales (2020): St.Galler Stadtrundgang Vol. II «Auf den Spuren von Rassismus»:
https://www.sg.ch/gesundheit-soziales/soziales/integration/schutz-vor-diskriminierung/stadtrundgaenge-auf-den-spuren-von-rassismus/_jcr_content/Par/sgch_downloadlist/DownloadListPar/sgch_download.ocFile/Brosch%C3%BCre%20Stadtrundgang%202020.pdf (26.08.2020).