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In der Schweiz sind die Täufer zur Zeit der Reformation entstanden. Die Täufer befürworteten die Erwachsenentaufe, die Trennung von Kirche und Staat und lehnten es ab, Eide zu schwören und Kriegsdienst zu leisten. Dies waren Hauptgründe für die Entfrem-dung von der entstehenden reformierten Kirche, die eng mit staatlichen Strukturen verknüpft war.
Mit ihrer Auslegung des christlichen Glaubens blieben die Täufer jedoch eine Randgruppe in der Schweiz, die vor allem in Bern verwurzelt war. Sie wurden jahrhundertelang systematisch verfolgt, ausgegrenzt und bekämpft. Es gab bezahlte „Täuferjäger“, welche auf die Taufgesinnten angesetzt wurden. So flüchteten die Täufer in abgelegene Gebiete wie dem Jura, ins Emmental oder ins Berner Oberland.
Erst mit der Gründung des Bundesstaates 1848, die die Religionsfreiheit anerkannte, liessen die Repressionen gegen die Täufer nach. Zu dieser Zeit sind dem Täufertum verwandte Kirchen entstanden, wie die Baptisten oder die Evangelischen Täufer-Gemeinden, die sogenannten „Neutäufer“. Viele Täufer hatten jedoch bereits das Weite gesucht und wanderten nach Deutschland, Tschechien, Holland oder in die USA aus. Eine bekannte noch bestehende Gemeinschaft in den USA mit täuferischen Wurzeln aus Bern sind die „Amischen“.
Der Täuferweg, der im Regionalen Naturpark Chasseral liegt, geht historischen Orten der Täuferbewegung im Jura nach.
Die Wanderung führt an vielen Spuren vorbei: Geheime Versammlungsorte, rätselhafte Inschriften, weitläufige Trockenmauern oder das Täuferarchiv mit ansonsten unveröffentlichten Dokumenten, Büchern und Gegenständen.
Im Täuferarchiv werden Interessierten Anekdoten erzählt und Dokumente wie Bibeln aus dem 16. Jahrhundert, Ausschaffungsverordnungen gegen Täufer, Akten zum Streit mit den Reformierten und Weiteres gezeigt.
Die verfolgten Täufer lebten so diskret wie möglich. Ein Ort, der sich als geheimer Treffpunkt besonders eignete, war die Schlucht unter der alten Täuferbrücke. Heute bilden die Überreste der Täuferbrücke und zahlreiche noch nicht entschlüsselte Felsinschriften eine aussergewöhnliche Gedenkstätte. Selbst im „Creux de Glace“, einer imposanten natürliche Höhle von mehr als 30 Metern Tiefe mit einem kleinen Gletscher wurden ähnliche Inschriften entdeckt. Früher wurde der Gletscher auch dazu genutzt, Butter, Käse und Fleisch aufzubewahren.
Im Jahre 2008 gaben die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn und die Täufergemeinden im Kirchengebiet erstmals eine gemeinsame Erklärung ab. Es solle an das Geschehene erinnert werden, sodass dieser Fehler im Umgang mit den Täufern in der Zukunft nicht erneut wiederholt werde. Auch aus weltlicher Sicht bat der bernische Regierungsvertreter 2018 im Rahmen der „Nacht der Religionen“ in Bern um Verzeihung für die Vergangenheit.
So wurde ein halbes Jahrtausend nach der Entstehung der Täufer und der damit verbundenen Verfolgung ein offizielles Versöhnungszeichen gesetzt. Im gleichen Zug entstand auch ein Stationenweg zur Täufergeschichte in Bern, in Zusammenarbeit zwischen der Mennoniten-Gemeinde Bern und der Kirchgemeinde Münster. Die Täuferwege – es existiert auch einer im Emmental und einer bei Schaffhausen – leisten damit einen Beitrag an die Aufarbeitung eines schwierigen Kapitels der Schweizer Geschichte.
https://stationenweg-bern.ch/#traegerschaft
https://stationenweg-bern.ch/ueber-uns/
https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/stationenweg-zur-geschichte-der-taeuferbewegung-in-bern/story/31640574
Bild 1: Sebastien Canepa
Bild 2, 3 und 4: Daniel Geiser