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Buon viaggio!
Kleidung ist für den Menschen ein Grundbedürfnis wie Schlafen und Essen, wobei wir von dieser “zweiten Haut” fast permanent Gebrauch nehmen. Zudem unterliegt Kleidung einem Wahlbedürfnis, in Europa spätestens seit dem 12. Jahrhundert: Die Einführung der Ständeordnung brachte auch eine Kleiderordnung mit sich. Neben den Funktionen von Schutz, Scham und Schmuck, dient die Art der Kleidung innerhalb vermutlich aller Kulturgemeinschaften der Welt dazu, Zugehörigkeiten und Abgrenzungen zu kommunizieren.
Aus den Urgewändern des Wickelkleides - des Ponchos, des Hemdes und des Kaftans - leiteten sich über Jahrhunderte, aber vor allem im 20. Jahrhundert, eine Vielzahl von Schnittvariationen und –erweiterungen ab. Die Stoffe, Schnitte und Farben waren dabei mit vielschichtigen Bedeutungen für ihre Träger und Trägerinnen aufgeladen.
Diese eingeschliffene Funktion der Mode, soziale Gruppen zu unterscheiden, konnte auch die Französische Revolution und die Moderne nicht beseitigen. Unser Alltag ist bis heute subtil geprägt von Kleidungs-Trends, die sich im Zusammenspiel von gesellschaftlichen Normen, Mode und Marktmechanismen bilden.
Im letzten Jahrhundert entstanden mit Bewegungen wie den “Wandervögeln”, den “Beat Nicks” oder den “Hippies” Jugendkulturen im Westen, die als Vorläufer heutiger Subkulturen und modischer Gruppierungen angesehen werden können.
Mit zunehmender Globalisierung wurden neue Dimensionen von Abgrenzung und Integration durch Mode deutlich. Obwohl die kulturelle und religiöse Kleidervielfalt und deren Nebeneinander steigt, erfahren Modetrends eine weltweite Homogenisierung. Auf der anderen Seite lässt sich ein zunehmendes Bestreben nach Individualisierung durch Mode beobachten.
Mit der Art wie wir uns kleiden, drücken wir einen bestimmten Lebensstil aus. Wir transportieren aber auch unsere Identität mit ihrer unumgänglichen persönlichen Geschichte und tragen zu kulturellen Wandlungen bei. Mit Hilfe der Strategien der Mode können wir bewusst Zeichen setzen und die Art des gesellschaftlichen Miteinanders mitgestalten.
Im Haus der Religionen begegnen sich unterschiedlichste Menschen aus acht Religionsgemeinschaften. Hier begegnen sich unterschiedlichste Menschen. Deren Zugehörigkeit drücken sie auch über spezifische Kleidungstraditionen aus. Hier werden die Teilnehmenden durch den Workshop „Kleider machen Leute“ in den Projekttag eingeführt und erhalten Einblick in die Bedeutung und Funktion von Kleidungsstücken verschiedener Religionen.
Der Mosaikverein ist als muslimischer Bildungs- und Kulturverein ein überschaubarer Treffpunkt verschiedener auch nicht muslimischer Konfessionen angehörenden Menschen. Gestaltungskurse für Kinder und Jugendliche tragen zu einer besseren Integration und ein respektvolles Zusammenleben bei. In Zusammenarbeit mit externen Kulturvermittlerinnen und Vereinsmitgliederinnen realisieren die Teilnehmenden am Nachmittag ein kreatives Kleiderprojekt.
Das Museum für Kommunikation macht auf unsere vielfältigen Arten von zwischenmenschlicher Interaktion aufmerksam. Hier werden die Ergebnisse des Projekttages zur "Nacht der Religionen" im Rahmen einer Fashion Show präsentiert.