ERFAHRUNGSORIENTIERUNG

Die Angebote ermöglichen unmittelbare Begegnungen mit Religion und Kultur. Die besuchten Räume und Landschaften bieten einen enormen Reichtum an Erfahrungsmöglichkeiten. Dies soll genutzt werden – in vielfältigen sensorischen Wahrnehmungen und praktischem Handeln.

Die Lernenden verknüpfen das Wahrgenommene mit ihrer Lebenswelt, tauschen sich aus und arbeiten aktiv mit an der Verarbeitung der Erlebnisse.

Die entdeckende, forschende Zugangsweise lässt die Lernenden eigenständig Inhalte erschliessen, zu deuten und zu kontextualisieren und anderen zu kommunizieren. Bewegung unterstützt dabei die kognitiven Lernprozesse.

RELIGIONSFREIHEIT UND INTEGRITÄT

Es wird grosses Gewicht auf die Wahrung der religiösen und kulturellen Integrität der Beteiligten und die Achtung der Glaubens- und Gewissensfreiheit gelegt.

Eine aktive Teilnahme im Sinne eines Nachvollzugs von religiösen oder kulturellen Ritualen ist für Schülerinnen und Schüler nicht vorgesehen. Die Lernenden nehmen grundsätzlich die Rolle von Beobachtenden ein. Zum besseren Verständnis eines Rituals darf dies jedoch in bestimmten Fällen als explizit freiwillige Übung imitiert werden (z.B. Gong-Schlag, Körperhaltung).

Die Lernangebote verfolgen einen religionskundlichen Ansatz. Konfessionell geprägte Äusserungen werden als solche transparent gemacht. Die Angebote sollen eine selbstbestimmte Auseinandersetzung mit Ritualen ermöglichen, die den kompetenten Umfang mit Religion und Kultur im pluralen Kontext fördert.

KOMPETENZEN

Entsprechend dem Lehrplan 21 werden fachliche Kompetenzen in den Bereichen „Natur Mensch, Gesellschaft NMG“ im zweiten Zyklus und „Ethik, Religionen, Gemeinschaft ERG“ sowie „Räume, Zeiten, Gesellschaften RZG“ im dritten Zyklus gefördert.

Die Erkundung stärkt dazu wesentlich personale, soziale und methodische Kompetenzen – von der Selbstreflexion, der Dialog- und Kooperationsfähigkeit bis zur Informationsnutzung.

„Dialogue en Route“ unterstützt die „Bildung für Nachhaltige Entwicklung BNE“ in der Bearbeitung übergreifender Themen wie interkulturelle Verständigung, Menschenrechte oder die Gleichstellung der Geschlechter.

STUFENGERECHTE VERMITTLUNG

Jedes Angebot setzt thematische Schwerpunkte, die lebensweltlich relevante Fragen der Lernenden ansprechen. Die Inhalte werden altersgerecht vermittelt. Religion und Kultur werden im Kontext des lokalen Umfelds behandelt.

An einigen Orten sind junge Guides im Einsatz. Als Peer Tutors moderieren sie den Austausch in der Klasse.  Sie kennen häufig die Sprache und Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler.

Auch die Komplexität der Aufgaben richtet sich nach der Schulstufe und Klasse. Lernende der Sekundarstufe II beteiligen sich vorzugsweise an der Exkursionsvorbereitung mit eigenen Fragestellungen. Studierende wählen ihre Forschungsfelder im direkten Kontakt mit den Institutionen vor Ort.

AUFGABENSET

Für das Projekt wurde eigens der Ansatz des „integrierten ausserschulischen Lernens“ entwickelt. Die Erkundung vor Ort ist eingebettet in eine Vor- und Nachbereitung in der Schule. Dies vergrössert die Lernmöglichkeiten der Exkursion und erleichtert deren Integration ins schulische Curriculum.

Die Unterrichtseinheit ist entlang des Prozessmodells der PH Luzern strukturiert. Die Vorbereitung startet mit einer Einstiegs- oder Konfrontationsaufgabe, danach werden Kompetenzen erarbeitet und eingeübt. Auf der Exkursion folgt die fortgesetzte Erarbeitung und Vertiefung. Die Resultate werden - wiederum in der Schule - bei einer Syntheseaufgabe zusammengetragen. Bei der Transferaufgabe werden trainierten Kompetenzen auf ein anderes Fallbeispiel angewendet.

Die Unterrichtseinheit im Aufgabenset kann variabel durchgeführt werden. Die Lehrperson entscheidet über die Umsetzung.

DOWNLOAD BEGLEITMATERIAL

Aufgabensets bestehen zu ausgewählten Stationen oder Routen. Die Auswahl wird vorzu erweitert. Zu den Sets finden sich Arbeitsblätter mit Aufträgen, Basiswissen und Literatur.

Die Materialien stehen zum Download bereit jeweils in der rechten Spalte beim Angebotsbeschrieb. Sie können diese kostenlos beziehen.

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LITERATUR

GASSE, Michael; DOBBELSTEIN, Peter 2008: Lernen in Bewegung bringen. In: BRÄGGER, Gerold; ISRAEL, Georg; POSSE, Norbert (Red.) 2008: Bildung und Gesundheit. Argumente für gute und gesunde Schulen. Bern: h.e.p-Verlag

JANK, Werner; MEYER, Hilbert 2002: Didaktische Modelle. 5. Auflage. Berlin: Cornelsen Scriptor.  

TOPPING, Keith J. 2005: Trends in Peer Learning. In: Educational Psychology, 25:6, 631-645.

WILHELM, Markus; LUTHIGER, Herbert. & WESPI, Claudia 2014: Prozessmodell zur Entwicklung von kompetenzorientierten Aufgabensets. Luzern: Entwicklungsschwerpunkt Kompetenzorientierter Unterricht, Pädagogische Hochschule Luzern.