30.08.2020

The Planetary Dance

Gada - Guide en Route

 

Ein spontaner Spaziergang mit der Familie am Gurten wurde zu einer kulturellen Entdeckung für mich. Seltsame Musik kam aus der Weite. Eine Menschenversammlung und viel Bewegung zu Musik. Es sah im ersten Blick wie ein Schulklassenausflug aus, doch wollte ich einen näheren Blick haben. Ich fragte eine Frau aus der Gruppe, die am Rand stand und eine weisse Flagge hielt, Sie antwortete vorsichtig, es sei der Planetary Dance, der Earth Run. Mehr wollte sie mir aber nicht sagen. Es waren vier Fahnen in den Farben Weiss, Blau, Rot und Grün. 

Ein zweiter Versuch war es mir wert, also ging ich zur nächsten Fahnenträgerin. Die junge Frau antwortete mir freundlich: «Es geht um den Planetary Dance, eine Tanztradition sowie ein Gebet, das die Heilung und Friede fördern soll.» Sie schaute mich an und fragte, ob ich das irgendwie lustig finden würde. «Andere Menschen waren auch da, manche von ihnen haben gefragt und dann gelacht», meinte sie. Ich antwortete ihr mit «Nein, ich mache mich nicht darüber lustig», da war sie erleichtert und begann, mir mehr darüber zu erzählen. 

Der Planetary Dance ist ein jährliches Ritual, das durch die Choreographin Anna Halprin entwickelt wurde. Seit über 35 Jahren wird der Tanz weltweit ausgeübt. An einem Sommertag, wenn die Sonne am höchsten steht. Im Interview mit einem Organisator, der Anna persönlich seit vielen Jahren kennt und begleitet hat, sagte er, dass der Tanz dieses Jahr den 100sten Geburtstag Anna Halprins feiert. Er sagte, dass Anna dadurch versucht hätte, verschiedene Gesellschaften und Völker einander näher zu bringen. 

Es ist ein ritueller Lauf aus den Elementen Gehen, Laufen in verschiedenen Tempi und in Stille Stehen bei den Trommlern. Auf drei Kreisbahnen umkreist man die Trommler, die im Zentrum stehen und mit ihrem Rhythmus den Lauf begleiten. Das Tempo kann jede und jeder frei wählen.
Ich habe die Gruppe beobachtet bis zum Ende des Tanzes. Ich war froh, mit einigen von ihnen reden und ihre Philosophie entdecken zu können. 
 

Gada Alrayan, Guide en Route